Das Jahr 2020
...hatte kaum begonnen, als sich einmal mehr über 100 Gardisten und der Hofstaat um Prinz Tubak II. gen Berlin aufmachten. Wieder war dafür das Hotel Berlin, Berlin in Schöneberg Austragungsort. Und ein stimmungsvolles Intro für abermals kurzweilige Tage zurück in der Heimat, die mit neuem Tanzpaar (Stephan Spira und Chiara Stromberg), neuem Bühnenbild und 55. Jahre Damenballett traditionell mit der Karnevalsbeerdigung in den Rheinanlagen endeten.
Was in den kommenden Wochen, gar Monaten über das Leben und die Menschen hineinbrach, war in seinem Ausmaß noch Tage nach Aschermittwoch so nicht absehbar: ein Virus, eine Pandemie – Corona, Covid 19. Das gesellschaftliche Miteinander aufs Minimalste reduziert, es galt Masken zu tragen. Nicht die der Karnevalisten, sondern jene, um seine Atemwege zu schützen. Und Entscheidungen zu treffen, wie diese: Der komplette Ausfall der Session 2021.
Das Jahr 2021
Und so blieb der Prinzengarde im 125. Jahr ihrer Gründung keine andere Wahl als auszuharren und den Glauben daran nicht zu verlieren, dass alsbald wieder Frohsinn und Fröhlichkeit die fünfte Jahreszeit bestimmen. Um dem Glauben ein wenig auf die Sprünge zu helfen, bat man dem „Leeve Jott“ mit einem etwas anderen Karnevalsauftakt am Mariendom um überirdischen Beistand. Und mit einem Karnevalsradio bewiesen die Narren in der Bäckerjungenstadt ihren unerschütterlichen Erfindungsreichtum.
Das Jahr 2022
Dass recht spät im Vorjahr entschieden wurde, dass der Karneval „auf Sparflamme“ zurückkehren könne, ließ weitere kreative Ideen zu Tage treten und sorgte dafür, dass unsere Garde anstelle einer üblichen Prunksitzung zu einem „Tanz in den Mai“ in die Bürgerhalle Miesenheim einlud. Musik, Tanz und das ein oder andere Wiedersehn ließ Hoffnung aufkeimen, dass sich in gut einem halben Jahr wieder das normale närrische Leben bahnbricht.
Abschied nehmen hieß es derweil von Thomas „Blümo“ Manstein nach 15 Jahren im Amt des Kommandeurs und 20 Jahren Vorstandsarbeit. Sein Nachfolger Sven Steil sowie gut 80 Gardisten spendeten stehende Ovationen bei der Jahreshauptversammlung, während mit Stephan Spira auch ein neuer Adjutant für Markus Manstein gewählt wurde. Mit Stefan Löhndorf als neuem 1. Geschäftsführer und Katja Budelmann als 2. Geschäftsführerin, Steven Oberfrank als Zahlmeister sowie Lars Roedig als Tambourmajor und Janina Gotzhein als Leiterin der Fidelitas stellte sich der gesamte Vorstand dabei neu auf.
Das Jahr 2023
Schier unbändig war die Sehnsucht aller Jecken, ihr aller heißgeliebtes Brauchtum wieder aufzuleben zu lassen. Und so kehrte nach einer erneuten Tour nach Berlin wieder närrische Normalität ein – in Zeiten von Inflation und Krieg in der Ukraine keine Selbstverständlichkeit, aber für viele der langersehnte Ausbruch aus Alltagssorgen und Tristesse. Unser Stabsmusikzug feierte 55. Jubiläum und spielte so manches mal das Prinzenlied für ein Prinzenpaar samt Hofstaat, der zwei Kalenderjahre auf seine Proklamation warten musste. Was dazu führte, dass die Garde erst in 2024 wieder Tollitäten stellen wird. In einer Session, die für das „11. Regiment“, eine neu gegründete Abteilung für Mitglieder ab 50 Jahren, eine ganz besondere werden dürfte.
Die Chronik wird aktuell von unserem Chronisten Andreas Rau geführt.
Hinweise gerne an gf@prinzengarde-andernach.de