Ein wahrhaft würdiges Alter, so publizierte es die Tagespresse: 1986 feierte die Andernacher Prinzengarde ihr 90jähriges Bestehen.
Sehr früh, bereits am 4. Januar, startete das Jubiläumskorps der Prinzengarde in ein ereignisreiches Jahr.
Jubiläumswimpel anlässlich des 90-jährigen Bestehens 1986.
Mit Pauken und Trompeten fiel der Startschuss zu einem harmonischen und voller „Äktschen" gespickten Festkommers.
Die Gratulanten gaben sich die sprichwörtliche Klinke in die Hand, um der „alten" Garde, trotz des hohen Alters jung geblieben, ihre Ovationen zu erteilen.
Abwechslung und Kurzweil, so bestätigen die Festgäste in der „proppevoll-besetzten johde Stuff von Annenach" (Mittelrhein Halle) den Abend.
Tolle Jubiläumssitzungen und ein ganzes Jahr voller Aktivitäten beschenkten der Stadt Andernach wiederum ein abwechslungsreiches Jahr, geprägt von hiesigen Traditionsvereinen, die noch lange keinen Rost angesetzt haben.
Gut gefüllt war auch wieder der Terminkalender 1987.
Es gab einen Wechsel beim Mariechentanz. Auf den Prunksitzungen der Prinzengarde wurde Ela Nicolay als Nachfolgerin von Rita Milde vorgestellt, die fünf Jahre lang für die Garde in bestechender Form getanzt hat.
Auch Ela Nicolay hat man anscheinend bei der Geburt Prinzengarde-Tanzblut gespritzt, denn ihre „Hörner" tanzte sie sich bereits im Mittel- und Damenballett ab.
Im Juni des Jahres folgte das Korps einer Einladung der Militaire Colombier in die Schweiz, um dort anlässlich des 125jährigen Bestehens der Militärkapelle mitzuwirken.
Als einziger Verein unseres Heimatgebietes fuhr die Prinzengarde mit Musikzug und dem uniformierten Korps zum Gardetreffen des Bundes Deutscher Karneval nach Duisburg.
Der Auftakt eines ereignisreichen Jahres begann mit dem Neujahrsaufmarsch 1988. Erstmals marschierten alle vier Andernacher Korps sternförmig auf den Marktplatz. Hier wurde zeremoniert, applaudiert und dekoriert. Orden und Ehrungen, die Neujahrsansprachen aller vier Kommandanten und Kommandeure, die Stadtspitze, Festausschuss und alles was Rang und Namen hatte, wünschte allen Uniformierten und Andernacher Bürgern, die sich zahlreich in diesen frühen Morgenstunden um den historischen Marktplatz versammelt hatten, lautstark ein frohes neues Jahr.
Ein völlig ausgebuchter Narrenkalender mit mehreren Auftritten für das Korps beendete die Karnevalsession. Nun war es an der Zeit – im Jubiläumsjahr „2000 Jahre Stadt Andernach" (damals noch Antunnacum, römische Siedlung am Antelberg genannt) – mit einem großen europäischen Gardetreffen zum Gelingen des Festjahres der Stadt aufzuwarten. Im Mai war es dann soweit. Aus allen Teilen Deutschlands, der Schweiz und Frankreichs reisten die Teilnehmer zum Internationalen Gardetreffen an, um damit der Prinzengarde ihre Freundschaft zu bekunden. Ein bombastischer Festzug und ein riesiges Festzelt forderten von allen Helfern drei volle Tage alles, bis es dann montags danach erklang: „...mihr säihn vrähckt."
Alles hat ein Ende – nur die Wurst hat zwei. So ähnlich erging es der Regimentstocher Ute Hennrichs, die sich aus dem aktiven „Dienst" im Dreigestirn verabschiedete. Sie hatte sich ihrer Aufgabe jeweils mit großer Einsatzfreude und Herzlichkeit gewidmet und war nicht die erste, die vom Fleck weg geheiratet wurde. Die Prinzengarde hatte auf diese Weise schon oft Abschied von ihren Regimentstöchtern nehmen müssen.
Birgit Zimmermann hieß die „Neue", sie stammte aus einer alten Andernacher Familie mit viel karnevalistischer Tradition und war in den Reihen der Garde keine Unbekannte.
1989 war ein besonders wichtiges Jahr, da die Garde Prinzenstellendes Korps war.
Als Prinz Hein VII., mit Beinamen „Pferd vom Wasserbrunnen", war er der erste in der Reihe der Garde, der es schaffte, als amtierender Kommandeur gleichzeitig Prinz Karneval zu sein. Gefolgt von seiner Prinzessen Christel (...esch sain e Annenache Määdche aus de Pfeffejass), war es ein Tollitätenpaar voller Humor und ganz nach dem Geschmack aller Jecken. Denn auch Christel Schilling war ein Büttenstratege par excellence in den Prinzengarde-Sitzungen. Der stellvertretende Kommandeur Adju Josef Zilles, in Insiderkreisen auch „Wallach" genannt, konnte erstmals wieder 11 Pferde der Prinzengarde für den (53.) Rosenmontagszug melden.
Der Karneval endete nicht mit Rosenmontag oder dem Kinderkostümfest am Dienstag. Nicht mit der Beerdigung des Prinzen Karneval und auch nicht mit dem traditionellen Heringsessen am Mittwoch. Nein, „was lange dauert, wird auch gut", so stattete man im März einen Freundschaftsbesuch ab. Es ging in die Partnerstadt nach Ekeren/Belgien.
Die Teilnahme am Rheinland-Pfalz-Tag in Zell mit dem gesamten Korps, berittene Garde, Kutsche und Bagagewagen war genauso Pflicht, wie das Mitwirken beim Fest zum 80jährigen Bestehen der befreundeten Ranzengarde in Würzburg.
Kommandeur Hein Spira wurde während der Jahreshauptversammlung in seinem Amt für weitere vier Jahre bestätigt. Zum Auftakt der neuen Session am 11.11. wurde das „Alte Rathaus" der Stadt erstmals von der Prinzengarde erstürmt und nach einem geheimen Plan die „oberste Stadtspitze" festgenommen.
Auch eine Neuheit war die Ausrichtung des traditionellen Rosenmontagsballes 1990 in neuer Form. Unmittelbar nach dem Rosenmontagszug begann das „Treiben" in der Mittelrheinhalle mit Musik und ausgelassener Stimmung. Eine im Nachhinein richtig getroffene Entscheidung mit riesigem Erfolg und Akzeptanz. „Wer hat noch nicht, wer will noch mal", so katapultierte sich das Stimmungsbarometer nach oben.
Dem Antrag anlässlich der Jahreshauptversammlung auf Gemeinnützigkeit wurde stattgegeben, und das Jahr endete normal.
Traditioneller Jahrsausflug und Weihnachtsfeier rundeten alles ab. Der frühere Sitzungspräsident Hans Schmidt wurde zum Ehrenmajor der Prinzengarde ernannt. Kommandeur Hein Spira legte sein Amt während der laufenden Periode aus persönlichen Gründen nieder und Adju Josef Zilles übernahm kommissarisch vorerst die Vereinsgeschäfte bis zur nächsten Jahreshauptversammlung. Zum kommissarischen Adju ernannte er aus dem aktiven Vorstand Jürgen Deböser.
Alle Vorbereitungen für die neue Session liefen auf Hochtouren, und die Weichen für 1991 waren schon gestellt. Es wäre bestimmt wieder super geworden, wenn – ja, wenn da nicht ein Macht besessener Diktator im Irak, Saddam Hussein, dem Gelingen einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.
Es begann der „Golfkrieg". Das Geschehen am Golf und die Sorge um das Leben der Menschen, die vom Krieg betroffen waren, konnten nicht ohne Auswirkungen auf das gesellschaftliche und öffentliche Leben, auch in der Bundesrepublik und in Rheinland-Pfalz, bleiben. Als Zeichen der Verbundenheit und Solidarität mit der amerikanischen Regierung und den Soldaten, wurde auf die Durchführung von Karnevalsveranstaltungen verzichtet, aber auch verbunden mit erheblichen
finanziellen Einbußen. Verkaufte Eintrittskarten für die Prunksitzungen mussten bei voller Erstattung zurückgegeben werden. Die Sitzungskapelle musste, wegen bestehender Verträge, teilweise entlohnt werden. Die Kostüme für die Showgruppen waren bezahlt. Die Sessionsorden waren geliefert und teilweise bezahlt. Die Tagespresse war gespickt mit Berichten und Leserumfragen. Die Headlines waren: „Abgesagt, keine Karnevalszüge – Hersteller und Händler von Karnevalsartikeln bleiben auf ihren Waren sitzen – Spaß vergangen" etc.
Einige Hochburgen am Rhein zogen ihr Programm durch, andere beugten sich den Entscheidungen. Der Golfkrieg ging weiter, die Zeit beruhigte sich wieder, und andere Ereignisse nahmen ihren Lauf.
Ein einmaliges Ereignis verzeichnete die diesjährige Jahreshauptversammlung. Kommandeur Hein Spira ist offiziell zurückgetreten. Der Adju Josef Zilles übernahm kommissarisch die Leitung und wurde zum Kommandeur gewählt. Er leitete die Versammlung weiter und gab die Wahl zum Adjutanten frei. Wie alle seine Vorgänger, hatte auch er seine eigene Vorstellung davon, wer ihm zukünftig zur Seite stehen sollte. Da aufgrund einer im Vorfeld nicht abgesprochene Aktion ein zweiter Bewerber kandidierte und die erforderliche Mehrheit aus der Versammlung bekam, wurde es wohl die kürzeste Amtszeit eines gewählten Kommandeurs in der Geschichte der P.G. Nach ca. 11 min. stellte Josef Zilles sein Amt wieder zur Verfügung. Es wurde heiß diskutiert und die Versammlung war kurz vor dem Scheitern. Einige ältere verdiente Mitglieder bemühten sich um eine Lösung und sprachen den „Ex" Kommandeur Klaus Schneider an. Dieser stellte sich zum Erstaunen aller wieder zur Wahl und wurde mit Mehrheit gewählt. Nun übernahm er die Versammlungsleitung und bemühte sich um die weiteren Vorstandsposten. Nachdem die bisherigen Vorstandsmitglieder mit der neuen Führung nicht einverstanden waren zogen alle ihre bis dahin gewollte weitere Vorstandskandidatur zurück. Andere waren nicht bereit so kurzfristig ein Vorstandsmandat zu übernehmen. Mit Mehrheit wurde beschlossen die Versammlung zu beenden und zum späteren Zeitpunkt eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen. Der neue Kommandeur versprach in den nächsten Wochen einen Vorstand zusammen zu stellen. Der Vorstand war ja zunächst mit Kommandeur Klaus Schneider, dem gewählten Adju Paul Schmitz jr. und Tambourmajor Dieter Scharnbach handlungsfähig.
Leider konnte der Musikzug sein Inselfest 1991 wegen dem ernannten Vogelschutzgebiet auf dem Namedyer Werth nicht mehr austragen. Somit musste Ersatz gefunden werden. Es wurde beschlossen, ein gemeinsames Sommerfest der Prinzengarde auf dem Schulhof der St.-Thomas-Schule auszurichten.
In einem persönlichen Gespräch beim Finanzamt Mayen wurde die Gemeinnützigkeit für die Prinzengarde besiegelt.
Im Oktober 1991 war es dann soweit. In der angekündigten außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde der Vorstand komplettiert. Nun konnte die neue Session vorbereitet werden. Es galt zu beachten, daß noch vorhandenes von der ausgefallenen Session 1991 sinnvoll eingesetzt wird.. Neben den Sessionsorden und Kostümen bekam auch das bereits gedruckte Programmheft eine Zusatzbeilage.
Im Oktober 1991 war es dann soweit. In der angekündigten außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde der Vorstand komplettiert. Nun konnte die neue Session vorbereitet werden. Es galt zu beachten, daß noch vorhandenes von der ausgefallenen Session 1991 sinnvoll eingesetzt wird.. Neben den Sessionsorden und Kostümen bekam auch das bereits gedruckte Programmheft eine Zusatzbeilage.
Zum ersten Mal wurde die „Lebende Krippe" 1991 an den Adventsmarktwochenenden auf dem Marktplatz zum Hauptanziehungspunkt in der Stadt. Tausende von Besuchern wollten sich das Ereignis nicht entgehen lassen. Von dem Sitzungspräsidenten der Garde, Hans-Jürgen Pinter, als Idee ins Leben gerufen und mit Unterstützung einiger Vereinsmitglieder, wurde dieses anrührende weihnachtliche Spiel inszeniert.
Die Garde betrachtet mit Mann und Maus, kommt aus dem Feiern nicht mehr raus.
25 Jahre Männerballett, so trällerte es aus dem Mikrofon des Sitzungspräsidenten. Seit 25 Jahren präsentiert die Gruppe nun bereits auf jeder Prunksitzung ihren Tanz, der das närrische Publikum immer wieder, nicht nur entzückt – nein, begeistert. Die Kameradschaft innerhalb dieser Gruppe spiegelt sich in den alljährlichen Jahresausflügen wieder.
25 Jahre Fanfarenzug waren Anlass zur Umstrukturierung in den eigenen Reihen. Neuer Geist, Enthusiasmus und die Qualität der musikalischen Darbietungen steigerte die Attraktivität dieser Abteilung. Musste man früher für gewisse Veranstaltungen teure Kapellen verpflichten, so kann man heute voller Stolz aus eigenen Reihen ins „Volle" greifen und immer wieder den Musikzug der Prinzengarde zu allen öffentlichen und internen Verpflichtungen präsentieren. Seit der Umstellung 1980 von konventionellen Blasinstrumenten auf moderne Ventiltrompeten ist es möglich, entsprechend dem gesetzten Motto, kostümiert und Musik in allen Variationsmöglichkeiten darzubieten.
1993 bekam die Garde wieder eine neue Regimentstochter.
Tina Rudolph entstammt einer Familie mit reicher Karnevalstradition.
Bereits wie erwähnt, war von 1934-1937 der Uropa Hanny Hürter Kommandeur der Garde.
Die Session wurde würdig und ausgiebig gefeiert. Eine Neuerung war der Garde-Frühschoppen. Er wurde zum ersten mal in den Räumlichkeiten der Kutscherklause durchgeführt und fand sehr viel Zuspruch bei den Mitgliedern. So war es verständlich, daß diese Veranstaltung als fester Bestandteil in den Terminplan aufgenommen wurde.
Anlässlich der Jahreshauptversammlung konnte der Kommandeur verkünden, dass sich im vergangenen Jahr 120 neue Mitglieder in der P.G. angemeldet haben. Der Leiter der Fidelitas konnte auch nur Erfreuliches von den beiden ausverkauften Prunksitzungen in der Mittelrheinhalle und den Spitzenleistungen aller Aktiven auf- und hinter der Bühne berichten. Sein Appell an alle war kurz und bündig „Macht weiter so."
Durch die inzwischen erwähnte Gemeinnützigkeit musste der „kleine Vorstand" vom Musikzug aufgelöst werden. Die bis dahin verantwortlichen Vorstandsmitglieder wurden unter Würdigung ihrer jahrelangen Tätigkeit in den „Ruhestand" versetzt. Der Tambourmajor des Musikzuges Dieter Scharnbach stellte nach 14 Jahren aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung. Er wurde gebührend verabschiedet. Der neue Mann, Manfred Drexler war von den Mitgliedern des Musikzuges vorab gewählt worden und wurde vom Kommandeur auf der Versammlung vorgestellt.
In diesem Jahr ging es bei der Garde Schlag auf Schlag weiter. Turnusgemäß war der Verein wieder an der Reihe, beim jährlich stattfindenden Rheinland-Pfalz-Tag mitzuwirken. In diesem Jahr ging es nach Neuwied. Bei fast unerträglicher Hitze haben wir unsere Vaterstadt Andernach würdig repräsentiert Aus den Reihen der Garde haben sehr viele Uniformierte, die Reiterstaffel und ein Kutschengespann beim Festzug mitgewirkt.
Am 06.Juli 1993 wurde das dritte Sommerfest an der Hauptschule St. Thomas veranstaltet. Zur Unterhaltung wurde ein Wettkampf ausgerichtet. Beim Kampf der „Giganten" wurden von den Männergruppen der Schwestern- Korps viele Punkte gesammelt Die Sieger wurden mit Gutscheinen für „flüssiges" prämiert.
„Die lebende Krippe" wurde nun bereits im dritten Jahr aufgeführt und ein großes Ereignis warf seine Schatten voraus. Im kommenden Jahr war man wieder gefordert. In den Händen der Garde oblag es, ein Prinzenpaar für die Session zu finden. Die Vorbereitungen hierfür liefen auf vollen Touren.
Auf absoluten Höchsttouren lief aber ein ganz anderer.
Franz Josef Mosen. Er und seine Margret waren 1994 aus den Reihen der Garde das Tollitätenpaar in Andernach.
Prinz „Franz-Jupp I. vom blauen Dunst", auch bekannt in Insiderkreisen unter dem Pseudonym „Bökes", ist einer der alten Strategen der Garde, früher auch Leiter der Fidelitas, die unser schönes Brauchtum zu jeder Zeit repräsentieren. Im Rosenmontagszug (58.) war er voll in seinem Element, da er lautstark in seiner unnachahmlichen Art seinen närrischen Untertanen winken und „zublöken" konnte. Er war es auch, der als erster in der Vereinsgeschichte der Prinzengarde mit Claudia Müller, einen weiblichen Kanzler an seiner Seite hatte und der es sich nicht nehmen ließ, unserem amtierenden Bundeskanzler, Helmut Kohl, seine Ehre zu erweisen.
Auf Frohmut folgt Wehmut, so prophezeiten es schon früher die Gelehrten. Wie auch das Los des Lebens sei, dank denen die dich heiter machen, mit diesem Gedanken wurde Hans-Jürgen Pinter, nach 30 Jahren aktiv in der Bütt und als Sitzungspräsident, verabschiedet. Er zog seinen Hut und sagte „Tschüss". Ein Stück Original hat die Bretter der Prinzengarde-Bühne verlassen und hinterließ über ein Vierteljahrhundert Erinnerungen und „Äktschen". Die Prinzengarde hat ihrem Hans-Jürgen Pinter viel zu verdanken; er stand für die Garde und vor der Garde, in guten und in schlechten Zeiten. Als Erzkarnevalist wurde er gebührend und mit viel Beifall bei seinem letzten Auftritt in der Prinzengarde-Sitzung verabschiedet. Als Anerkennung seiner sehr großen Verdienste für die Garde wurde Jürgen Pinter in der folgenden Jahreshautversammlung würdig verabschiedet. Der Kommandeur zeichnete Ihn mit dem höchsten Arbeitsorden, dem Hufeisen mit Lorbeerkranz aus.
Zum ersten Mal in der Geschichte der „Annenache Fasenacht" wurde die Beerdigung, also der Ausklang, mit allen vier Korps gemeinsam vollzogen. Die Idee wuchs aus dem Begehren der Freundschaft untereinander. Schon jahrelang hat die P.G. eine besondere Zeremonie zelebriert. Um 24.00h wurde der Karneval von vielen trauernden Karnevalisten beendet und symbolisch dafür eine als Prinz dekorierte Puppe durch die Altstadt zum Rhein getragen. Diese hat man dann zu Wasser gelassen und mit weinendem Gesang wurde der schönen Zeit nachgetrauert. Diese Zeremonie wurde bereits 1979 vom TV-Sender Südwestfunk aufgenommen und in viele Haushalte gesendet. Bedingt war es logisch das die Federführung bei der P.G. blieb.
Unser Musikzug wächst weiter und entwickelt sich mehr und mehr zu einem richtigen kleinen Stimmungsorchester. Flotte Musik und junges Blut stehen für die Zukunft.
Das vierte Sommerfest vom 23.07. bis 24.07.1994 wurde mit viel Mühe vom Vorstand vorbereitet und von vielen fleißigen Händen aufgebaut. So konnte eine Kegelbahn zur Freude aller Besucher aufgebaut werden. Es fanden sich viele Jugendliche um wie früher die 9 Kegel mit der Hand aufzustellen. In der Kasse der Garde klingelte es, so wurde mansche Runde Bier oder Kurze ausgespielt. Alle staunten nicht schlecht, daß der noch amtierende Prinz und seine Prinzessin am Spülmobil die Verantwortung übernommen hatten. War dies eine Beförderung?
Trotz aller Belastungen und finanzieller Einbußen, verursacht durch das „Jahrhundert-Hochwasser", haben sich die Andernacher Bürger nicht davon abhalten lassen auch weiterhin ihre Fasenacht zu feiern.
Immer positiv denkend und den drei Weisheiten der Rheinländer folgend:
Et ess bieh et ess-
et kütt bieh et kütt-
ohnn et wührt schunn jot johnn
Auch die gewaltigen Fluten haben die Stimmung nur unwesentlich beeinträchtigt. Anlässlich aller Karnevalsveranstaltung 1995 haben die Korps und die Möhnen bei Ihren Gästen um Spenden für die betroffenen Rheinbewohner geworben. Mit Stolz konnte man am Ende verkünden, daß das Spendenaufkommen bei DM 14.000,- lag. Dieser Betrag wurde nach einem Schlüssel der Stadtverwaltung aufgeteilt und die Einzelbeträge an private Haushalte ausgezahlt. Die Abläufe der Session 1995 waren zwar durch das lange Hochwasser etwas behindert, aber echte Karnevalisten lassen sich auch durch Naturkatastrophen die 5. Jahreszeit nicht verderben.
Alle Karnevalswünsche werden klein, gegen den „Kommandeur und Sitzungspräsident" zu sein.
Getreu dem Leitspruch von Heinrich Laube: „Die Stimmung ist alles im menschlichen Leben. Sie macht aus Steinen Gold und aus Gold Steinen", sowie dem Gedanken von Charles Dickens folgend: „Nichts in der Welt wirkt so ansteckend wie Gelächter und gute Laune.", hatte Klaus Schneider seine Premiere mit Bravour gemeistert.
Ein weiteres Jubiläum stand an. Das Damenballett der Garde feierte sein 30jähriges Bestehen. In den vielen Jahren wussten unsere „Damen" immer wieder mit ihren tänzerischen Darbietungen zu überzeugen und ihre Prinzengarde bestens zu präsentieren, sowohl im Gardetanz als auch im Showtanz. Doch nicht nur im heimischen Raum, sondern auch auf nationaler und internationaler Bühne konnte 1eine „gute Figur" abgegeben werden. Das Ballett wurde 1987 mit ihrem Gardetanz Deutscher Vizemeister, und unter stärkster Konkurrenz errichte man einen phantastischen 7. Platz bei der Europameisterschaft in Holland.
In all den Jahren richtete man aber auch noch das Augenmerk auf das „Outfit". Es wurde sowohl eine neue Gardetanz-Uniform angeschafft, wie auch Jahr für Jahr immer wieder neue Showtanzkostüme, entsprechend dem jeweiligen Tanzthema.
Während der Jahreshauptversammlung wurde das amtierende Dreigestirn bestätigt und der Sommerfahrplan der Garde bekannt gegeben. Hier erkennt man, dass die Gardefamilie nicht nur in der Karnevalszeit aktiv war und ist. Viele Aktivitäten füllen den Terminkalender. Die Teilnahme beim Fest der 1000 Lichter mit einem Getränkewagen, Helfer beim Reitturnier des hiesigen Reitervereins, Fußballturnier, Fahrradtour und Sommerfest sind nur einige Beispiele.
Auf Einladung vom Regionalverband Karnevalistischer Korporationen Rhein-Mosel-Lahn e.V. (RKK) hat die Garde am Sonntag dem 28. Mai 1995 mit vielen Uniformierten am Festzug in Mendig teilgenommen.
Am 12. August 1995 feierte die Frauengruppe ihr 10 jähriges Bestehen. Der Kommandeur bedankte sich bei den Prinzengardefrauen für die zahlreichen Aktivitäten. Höhepunkt bildet selbstverständlich der alljährliche Rosenmontagszug an dem die Frauen mit selbst geschneiderten Kostümen teilnehmen.
Die Feste der Garde waren ein voller Erfolg, die „lebende Krippe" wurde zum fünften Mal in Folge aufgeführt. Andernach hat einen neuen OB und „ohse Fasenacht, ohnn all die enn machen", feierten die Einweihung der neuen Wagenbauerhalle, die unter der Regie des Festausschusses, aber insbesondere durch das Engagement eines Mannes aus den Reihen der Garde, geplant, durchgeführt und schlussendlich fertig gestellt wurde, emm „Schmitze Paul" – Paul Schmitz, unser ehemaliger Karnevalsmärchenprinz von 1949 und langjähriger Zugführer.
Ein besonderes Ereignis war der Karnevalsauftakt am 11.11.1995 gemeinsam mit den Stadtsoldaten. Zum 100jährigen Bestehen der beiden Jubiläums-Korps, Stadtsoldaten und Prinzengarde, hat man erstmals gemeinsam den Startschuss für die neue Karnevalssession abgefeuert. Man feierte ausgelassen und mit bester Stimmung einen karnevalistischen Abend, gespickt mit Beiträgen aus beiden Korps.
Alle diese erwähnenswerten und viele nicht so erwähnenswerten Dinge und Taten, aber nicht minder wichtigen, rundeten das Jahr ab.
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